fränkische Rebsorten

Den SILVANER übertrifft keiner

Die Traditionssorte Frankens ist der Silvaner mit einem Anteil von etwa einem Viertel.

Sein Name ist für viele Weinkenner beinahe gleichbedeutend mit dem Frankenwein schlechthin. Im fränkischen Obereisenheim hat die Silvanertraube Mitte des 17. Jahrhundert ihre erste urkundliche Erwähnung. Die Silvanerrebe bringt in Franken ausgeprägte, artvolle, bodenbetonte und kräftige Weine hervor, die bekannt für ihr gefälliges Bukett sind. In reifen Jahren ist der Silvaner in seinem Stoff- und Körpergehalt unübertroffen.

Ein Wein, wie er bekömmlicher und besser nicht sein könnte!

Der MÜLLER-THURGAU thront neben dem Silvaner

Gemessen an der Anbaufläche ist die Müller-Thurgau-Rebe in den letzten zwanzig Jahren unaufhaltsam auf dem Vormarsch und verdrängte den Silvaner als wichtigste fränkische Rebsorte. Etwa die Hälfte der fränkischen Weinberge sind mit dieser vor über 100 Jahren gezüchteten Rebsorte bestockt. Hauptvorzug des Müller-Thurgau ist seine frühe Reife, die ihm Zeit zur Entwicklung der Duft- und Aromastoffe gestattet.

Die Weine dieser Rebe sind von ausdrucksvoller Frucht und verbinden die Rasse des Riesling mit der Finesse des Gutedel. Durch seine leichte, frische Art sollte der Müller-Thurgau in seiner Jugend genossen werden, denn mit zunehmender Reife verliert der Wein seinen angenehmen Muskatton.

Weingott BACCHUS stand Pate

Weingott Bacchus stand bei dieser Züchtung aus (Silvaner x Riesling) x Müller-Thurgau Pate.

Die Bacchus-Rebe vereinigt arttypische Geschmackseigenschaften des Frankenweins mit Frucht und Eleganz.

Dieser duftig-lebendige sowie durch und durch harmonische Wein mit einem Ertragsanteil von etwa zehn Prozent ist insbesondere zur Weinfestzeit der erfrischende Lieblingstropfen der fränkischen Weinfreunde.

Sonnenkönig RIESLING hat’s in Franken schwer

Die Riesling-Weine zählen zu den edelsten Tropfen der Welt. Der oft als »König der weißen Rebsorten« gepriesene Rebensaft zeichnet sich durch seine Feinfruchtigkeit und Rasse, durch seine pikante Art sowie sein an Pfirsich erinnerndes Bukett aus. Nur rund drei Prozent der fränkischen Weingärten sind mit der Riesling-Rebe bestockt, denn wegen ihrer individuellen Ansprüche an Boden und Klima gibt man Silvaner, Rieslaner und Spätburgunder in Franken den Vorzug.

Der RIESLANER ist ein echter Franke

Der Rieslaner ist eine Züchtung der bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim bei Würzburg und entstand aus der Kreuzung des Silvaner mit dem Riesling. Rieslaner-Weine, die auch in mäßigen Jahren zuverlässige Spitzenweine sind, besitzen ein feinfruchtiges, rassiges Bukett.

Meistens bringt die Rieslaner-Rebe sogar bessere Weine als der Riesling. Aus diesem Grunde trägt er auch den Zusatznamen »Main-Riesling«. Rieslaner-Weine vereinen die rassige Art des Riesling mit dem angenehmen Charakter des Silvaner. Sie werden im Wesentlichen nur in Franken angebaut und sind aufgrund der doch recht bescheidenen Anbaufläche eine echte Rarität.

Zum Zechen ist der TRAMINER zu vornehm

Der Traminer gehört wie der Silvaner zu den ältesten und qualitativ hochwertigsten Sorten unserer Heimat. Diese nach dem Weinort Tramin in Südtirol getaufte Rebsorte wurde we-gen ihrer edlen Vornehmheit schon von dem römischen Gelehrten Plinius geschätzt. Der Anteil des Traminer an der mainfränkischen Rebfläche ist nur etwa 40 Hektar (dies entspricht weniger als 1%). Die Weine zeichnen sich durch ein würziges Aroma aus, das an den Duft von Wildrosen erinnert. Als Dessert-Weine sind sie bei jedem Menü ein Muss! Früh gelesen, soll der Traminer die Frühlingsgefühle wecken.

Die SCHEUREBE betört mit ihrem Bukett

Die Scheurebe, eine Züchtung Georg Scheus aus dem Jahre 1916, gehört zur Traminergruppe. Das Silvaner x Riesling-Kind besitzt ein ganz besonderes Bukett, das unbestritten an den Geschmack der schwarzen Johannisbeere erinnert. Die Scheurebe ist neben dem Riesling die prädestinierte Sorte zur Gewinnung von Beerenauslesen sowie Eisweinen und besitzt eine ausgesprochen gute Lagerfähigkeit. Qualitätsbewusst angebaut, ist die Scheurebe im Maintal edel wie der Rieslaner. Ihr Anteil liegt bei unter 1%.

Die Eleganz des KERNER ist für Sekt wie geschaffen

Der Kerner feierte 1999 zwar erst seinen 30. Geburtstag, ist jedoch mit 4,5% Prozent in Franken eine weit verbreitete weiße Rebsorte. Die nach dem Weinsberger Dichter Justinus Kerner benannte Kreuzung aus Trollinger und Riesling produziert im Vergleich zum Letzteren mehr Trauben und etwas weniger Säure.

Aufgrund seines geringeren Säureanteils ist der Kerner neben dem Silvaner ein bekömmlicher, feinrassiger Frankenwein.

Durch seine geschmackliche Verwandtschaft mit dem Riesling eignet sich der Kerner zudem vorzüglich als Grundwein für den Frankensekt.

WEISSBURGUNDER - filigran und fein

Die Wurzeln des Weißen Burgunders sind auch in Frankreich zu suchen. In guten Lagen, in denen er in Franken und Baden angebaut wird, bringt der Weißburgunder fruchtige Weine mit tollen Zitrusaromen hervor, die den Weinfreund sowohl im Geschmack wie auch im Bukett überzeugen.

GRAUER BURGUNDER - der ideale Begleiter zu Schalen- und Krustentieren

Auch bekannt unter dem Namen »Pinot Gris«,stammt vermutlich aus dem Burgund. Er stellt hohe Ansprüche an die Lage, wird in Franken bevorzugt in weinbaulichen Nischen angebaut und bringt trockene klassische Weine mit feiner Würze hervor. Der Wein eignet sich vorzüglich zu Fisch sowie Schalen- und Krustentieren.

Was hat der SCHWARZRIESLING mit Müller zu tun?

Der Schwarzriesling wird gern auch »Müllerrebe« genannt, da seine Triebspitzen wie mit Mehl bestreut wirken. Die Weine sind rubin- bis dunkelrot und das Aroma erinnert an reifen Waldholunder. Im Eichenfass ausgebaut, ergeben sich nuancenreiche Weine. Eine ganz besondere Rarität ist übrigens der fränkische Schwarzriesling-Winzersekt.

Der SPÄTBURGUNDER ist der König unter Frankens Rotweinreben

Der König unter den Rotweinen ist bereits seit über 200 Jahren in Franken zu Hause. Der Spätburgunder stellt mit Abstand die meisten Ansprüche an die Lage und ist eine der schwierigsten Herausforderungen für jeden Winzer. Diese besonderen Anforderungen belohnt er aber mit vollmundigen, samtigen Weinen, deren feines Aroma an den Geschmack von Mandeln erinnert, und einer das Auge erfreuenden rubin- bis granatroten Farbe.

Der »falsche« PORTUGIESER

Der Name führt in die Irre, denn ursprünglich stammt der Portugieser aus Ungarn. Der Portugieser ist eine früh reifende Rebsorte und gehört durch seinen mäßigen Säure- und Gerbstoffgehalt zu den einfacheren, unkomplizierten Rotweinen. Sein leichter, angenehmer Charakter und sein wenig ausgeprägtes, aber doch ureigenes Bukett prädestinieren diesen rot leuchtenden Wein zum alltäglichen Verzehr und zum frühen Trinken.

DOMINA - vereinigt den Burgunder mit dem Bordeaux-Typ

Die Domina ist eine Kreuzung aus Portugieser und Spätburgunder und hat besonders in Franken viele glühende Verehrer. Das Geschmacksbild dieser tiefdunklen Rotweine wird von einem kräftigen Bukett und markanter Herbe geprägt. Er ist inzwischen zu einer fränkischen Rotweinspezialität geworden und außerhalb Frankens kaum zu finden.

Der DORNFELDER - der Bordeaux unter den Frankenweinen

Ursprünglich sollte der Dornfelder nur die Farbe hellroter Sorten verbessern. Doch entwickelte sich die Neuzüchtung von 1955 so gut, dass er mit seiner tiefroten Farbe inzwischen der Bordeaux unter den Frankenweinen ist. Der Dornfelder besticht durch sein ausgesprochen feines Aroma nach Holunder und Wildbeeren.

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Die große Zahl an fränkischen Rebsorten ist für den Wein-Laien verwirrend, aber tröstend mag sein, dass auch die meisten fränkischen Zecher spätestens bei Neuzüchtungen wie Optima oder Ortega mit ihrem Weinwissen kräftig ins Schleudern geraten.

Mit der linken Beschreibung, der wichtigsten fränkischen Weiß- und Rotweinsorten wollen wir Ihnen einen ersten Überblick über die Weinvielfalt geben. Da der fränkische Weingarten ein reichhaltiges Angebot der verschiedensten Rebensäfte bereithält, wird es Ihnen nicht schwer fallen, Ihren Lieblingswein zu finden.